Radtour von Höhr-Grenzhausen zum Rhein nach Engers, Neuwied und zurück über Sayn
Wir haben Sommer! Es ist Mitte Juli, alles wuchert, reift oder ist gar schon vertrocknet. Brennnesseln stehen meterhoch da. Brombeeren reifen und Kornfelder werden geerntet. Nach einer kürzeren Pause geht’s nun wieder auf die E-Bikes. Dieses Mal soll es an den Rhein gehen, wir kommen gleich an drei Schlössern vorbei, das Schloss Engers, das Schloß in Neuwied werden wir von der anderen Rheinseite erspähen und wir werden am Schloß Sayn vorbeifahren und dann weiter ins Brexbachtal zur alten Abtei Sayn. Wie es sich herausstellen wird, wird diese 48 km lange Tour zu Anfang sehr abenteuerlich, die eingeplanten Single-Trails sind zum Teil sehr zugewuchert, die Wege dann doch auch sehr steinig und der Weg durch den Albrechtshof ist sogar gesperrt, sodass wir umkehren müssen. Nur am Rhein sind die Wege gut befestigt und lassen sich leichter fahren. Wir empfehlen daher Mountainbikes mit entsprechender Bereifung und Federung zu verwenden und ein wenig Erfahrung ist schon von Vorteil, um den Anfang der Tour gut meistern zu können.
Los geht’s mal wieder am Keramikmuseum. Wir fahren Richtung Bendorf, biegen dann aber kurz vor der Autobahnbrücke links auf einen Feld- und Waldweg ab, der parallel zur Autobahn verläuft.
Der Weg führt in den kühlen, erfrischenden Wald und kurz später geht’s auch schon wieder aus dem Wald heraus auf einen asphaltierten Weg zwischen Mais- und Weizenfeldern hindurch. Wir genießen einen wunderbaren Weitblick.
Die Tour führt nun unter der Autobahn hindurch, wir kommen ein kleines Stück auf eine Landstraße, durchqueren einen Hof und dann geht’s rechts auf einen kleineren Pfad in ein Bachtal. Der Pfad ist erstmal kaum zu erkennen, an der Einfahrt rechts neben der Schranke stehen meterhohe Brennnesseln. Aber irgendwie kommen wir durch, es geht holprig, steil und matschig bergab, ziemlich zugewuchert, es lässt sich kaum vermeiden, die ein oder anderen Brennnesseln oder Brombeerbüsche zu streifen.
Unten angekommen, führt ein kleiner Pfad wieder bergauf. Auch dieser ist kaum noch zu erkennen. Die Brennnesseln feiern ihr Dasein und wollen uns ärgern. Ob das gut geht? Wir fahren weiter, das klappt schon. Doch oben angekommen ist der Weg neuerdings gesperrt. Es ist nicht mehr erlaubt, den Albrechtshof zu durchqueren, das ist uns neu. Der Pfad ist komplett abgesperrt, kein Durchkommen. Das sollte besser auch unten beschildert sein. Nun ja, dann geht’s halt wieder zurück. Die Tour bei Komoot (Link unten) ist entsprechend modifiziert, diese führt nicht mehr hier hoch. Bei der Pfadkreuzung unten, fahren wir jetzt links und machen eine größere Schleife, um wieder nach oben zum Albrechtshof zu kommen. Diese alternative Route ist auch schön, es geht am Bach entlang, über eine Wiese, dann wieder in den Wald bergauf. Der dann folgende Waldweg bergauf ist allerdings ziemlich steinig, aufgewühlt und holprig, aber es geht schon.
Wir passieren nun den Albrechtshof linker Hand, ein Foto hat er nicht verdient. Schade, dass der Weg durch den Hof nicht mehr passiert werden darf. Jetzt geht es runter nach Bendorf, wir entschließen uns spontan, nicht das Sträßchen zu nehmen, ein komfortabler, asphaltierter Weg durch den Wald nach Bendorf, sondern fahren geradeaus einen schmalen, abenteuerlichen Pfad an Feldern und Wiesen entlang, der uns in die Eichheller Hohl führen soll. Wer mag, kann natürlich den komfortablen asphaltierten Weg nehmen und nur rollen lassen, verpasst dann aber die Hohl. Der Weg zur Hohl ist sehr zugewachsen, ist aber spaßig, hier zu fahren. Jetzt sollte es doch irgendwo heruntergehen? Die Einfahrt wird mal wieder von Brennnesseln bewacht, wir kämpfen uns durch und werden belohnt. Sehr spannend.
Nachdem wir das Brennnesseltor gemeistert haben, geht’s steil bergab, über Stock und Stein. Es lohnt sich, verwilderte Bäume, ein paar Blumen, Sträucher, Felsen. Eine ziemlich abenteuerliche, spannende Abfahrt.
Eindrücke aus der Eichheller Hohl:
Jetzt haben wir den wildesten Part der 48 km langen Tour geschafft, wir fahren nun den größten Teil auf befestigten Wegen weiter. Zuerst fahren wir durch Bendorf hindurch, ein wenig langweilig durch Wohngebiete und durch ein Industriegebiet. Werden aber dann belohnt, sobald wir den Rhein erreichen.
Wir fahren Richtung Engers weiter. Kommen am Schloss Engers vorbei und haben schon die Eisenbahnbrücke im Blick. Die Brücke wollen wir nutzen, um den Rhein zu überqueren.
Wie kommen wir nun über die Brücke? Normalerweise führt rechts ein kleiner Radweg zu einer Auffahrt. Es ist alles gesperrt. Hier wird eine Art Hochwasserschutzwand oder sowas gebaut. Wir fragen Spaziergänger, kein Problem, wir müssen nochmals einen Bogen durch den Ort fahren und kommen dann von weiter hinten über die Brücke. Oben angekommen staunen wir nicht schlecht, der Weg ist relativ schmal und hoch über dem Rhein. Sehr aufregend. Wir lassen einem Moped noch den Vortritt und fahren hinterher. Es darf jedoch niemand entgegenkommen, das wäre eng.
Auf der anderen Rheinseite geht es wunderbar am Rhein entlang. Es lässt sich hier sehr gut fahren. Nach einer Weile haben wir schon die nächste Brücke im Visier. Wir entdecken eine Hängeseilbrücke am Horizont, es ist noch ein Stückchen, kommen gut vorwärts.
Wir fahren erstmal unter der Brücke durch, schauen auf die Deichstadt Neuwied auf der anderen Seite und erblicken das Neuwieder Schloss.
Wir fahren noch weiter bis zur Nettemündung, ein kleiner Fluss, der aus der Eifel kommt. Hier sollte es eigentlich noch einen Weg an der Nette entlang geben, finden diesen aber nicht, wohl zugewachsen. Wir fahren zurück durch einen langweiligen bebauten Stadtteil, teils Wohnhäuser, teils Industrie, Autos, alles nichts Besonderes. Fahren an einer Autostraße lang, sodass wir den Radweg zur Hängebrücke erreichen. Wir radeln auf die Brücke.
Ganz schön laut auf der Brücke, eine sechsspurige Schnellstraße, der Radweg ist auf der linken Seite, recht breit und gut von der Straße geschützt. Schnell rüber und wieder ans Rheinufer. Wir radeln direkt am Rhein weiter und finden ein lauschiges Plätzchen. Jetzt ist doch mal Zeit für eine Rast. Wir haben nun schon gut über die Hälfte geschafft. Wir trinken ordentlich Wasser, da es doch sehr warm ist und genießen die Blicke ringsum.
Wir müssen uns sputen, noch haben wir ca. 20 km vor uns. Die Sonne geht dann doch schon langsam unter. Wir fahren weiter, umfahren ein Hafengebiet und radeln dann geradeaus ins Engerser Feld. Mal wieder über schmalere Pfade, an viel Natur, Baggerseen und Kiesgruben vorbei. Das Baden ist hier leider überall verboten, da das Wasser hier für die Trinkwasserversorgung der Stadt Neuwied genutzt wird.
Jetzt geht’s wieder zum Rhein. Ein fantastischer Weg, umgeben von Bäumen und Büschen, direkt am Rhein. Wir fahren unter der Eisenbahnbrücke durch und erreichen nochmals Engers. Wir kommen erneut am Schloss vorbei und fahren weiter nach Bendorf. In Bendorf entscheiden wir uns für einen anderen Rückweg. Über kleinere Wege suchen wir uns den Weg bis nach Bendorf-Sayn. Hier mündet der Brexbach in die Sayn. Wir stoppen am Sayner Schloss und fahren dann weiter am Brexbach bis zur Abtei Sayn, ein kleines Kloster, sehr idyllisch am Brexbach gelegen.
Fast geschafft, jetzt noch ins Brexbachtal. Über den unteren Höhenweg fahren wir wieder hinauf in den Bendorfer Wald, wir fahren unter einer Brücke der alten stillgelegten Brexbahn hindurch, die alte Bahnstrecke schlängelt sich durch das ganze Brexbachtal. Die Strecke hat einige Brücken und Tunnel. Bald wird die liebevoll genannte Brex sicher wieder fahren, da es Bemühungen gibt, diese zu touristischen Zwecken wieder in Betrieb zu nehmen. Das wäre doch fein. Es geht über das Sträßchen wieder zurück zur Landstraße und dann weiter nach Höhr-Grenzhausen. Wunderbar, wir sind zurück, bevor es dunkel ist. Eine spannende, zum Teil schwierige, sehr abwechslungsreiche Tour. Mit den E-Bikes haben wir ohne Pause ca. 2,5h gebraucht. Wollt ihr diese Tour auch mal probieren? Auf Komoot ist sie in modifizierter Version (ohne Sackgassen) hinterlegt. Viel Spaß damit, wir freuen uns auf Rückmeldung.
Unsere Radtour auch bei Komoot:
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