Keramik in Höhr-Grenzhausen

Keramik lebt.

Was wäre der Westerwald ohne Ton und Höhr-Grenzhausen ohne die Keramik? Seit Jahrhunderten ist sie ein aktiver Bestandteil des Lebens in der Region. Sie hat die Gemeinschaft im Kannenbäckerland geprägt den Charakter geformt und ihr eine einzigartige Identität verliehen. Sie hat Krisen überwunden und ist vom Gestern ins Heute gereist.

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Wer kennt nicht das typisch grau-blaue, salzglasierte Stein­zeug, das in jahr­hundertelanger Tra­dition in Höhr-Grenz­hausen ge­fertigt wird. Es machte die Re­gion Kannen­bäckerland im Wester­wald weltweit bekannt und zeugt von höchster Qualität.

Noch immer fertigen Keramikerinnen und Keramiker in ihren Werkstätten Gegenstände mit großer Kunst­fertigkeit und Professionalität. Keramik ist nicht gleich Keramik, aufgrund der verschiedenen Ton-, Form­gebungs- und Brennarten sind dem Material fast keine Grenzen gesetzt. In Höhr-Grenzhausen gibt es viele Orte und Gelegenheiten dieser Tradition aber auch der Innovation zu begegnen.

Keramikwerkstatt Böhmer im Stadtteil Höhr.

© Keramikwerkstatt Böhmer

Vom antiken Tongefäß bishin zum freiem Kunstobjekt

Tatsächlich ist Ton, aus dem Keramik hergestellt wird, einer der ältesten Werkstoffe der Menschheit – bereits in der Antike dienten Tonkrüge als Wasser- oder Weinbehälter. Im Lauf der Jahrhunderte wandelten sich keramische Erzeugnisse vom Gebrauchsgegenstand zum Kunstobjekt.

In Höhr-Grenzhausen stehen Handwerk, Kunst und Innovation gleichberechtigt nebeneinander: so gibt es die Fachschule für Keramik, deren Fokus Handwerk und Design ist. Der Westerwaldcampus, mit den Fachrichtungen freie Kunst Keramik/ Glas und Werkstofftechnik Glas und Keramik ist vor allem im künstlerischen und innovativen Bereich zu Verorten. Die verschiedenen Institute haben sich zur Intensivierung der Aus- und Weiterbildung zum größten Bildungs- und Forschungszentrum für Keramik (BFZK) zusammengeschlossen. Es wird geforscht und die Zukunft gestaltet – kaum ein Material ist so vielfältig wie die Keramik!

Dieses antike Gefäß aus Keramik ist ca. 2600 Jahre alt und wurde hier in Höhr-Grenzhausen ge­funden.

Eine deutschlandweit einzigartige und vielfältige Werkstatt- und Atelierszene

Studierende aus der Ganzen Welt kommen nach Höhr-Grenzhausen – einige verlieben sich in die Gegend, die Menschen und schätzen die keramische Infrastruktur mit ihren vielen Möglichkeiten. Sie bleiben, gründen eigene Ateliers oder Startups, bringen sich in die Gemeinschaft ein und geben dem Ort ein internationales Flair. Traditionelle Werkstätten und moderne Ateliers, Althergebrachtes und neue Technologie, Kunst und Handwerk gehören zum Alltag und machen das Leben hier einmalig.